Vortrag von Hans Henning Scharsach über sein Buch: Strache im braunen Sumpf. Das wahre Gesicht der Saubermannpartei Teil 3

Im letzten Beitrag sprach Herr Scharsach darüber, dass die FPÖ bedrohlicherweise 30% der Wählerstimmen bekommen könnte. D.h. es gäbe sehr viele Leute, die die FPÖ wählen, weil sie nicht wissen, was da gespielt wird, oder trotzdem wählen, die das vielleicht nicht so wirklich stört, das sei das Problem. Er glaubt allerdings eines er glaubt, dass sich die FPÖ unter Strache jetzt entscheidend von ihren Wählern wegbewegt hat. Also er hat mit vielen Leuten gesprochen, die gesagt haben, ja bisher hat er mir eigentlich ganz gut gefallen, aber das was jetzt da so in rascher Folge alles ans Licht kommt, jetzt gefällt er mir nicht mehr. Diese Kluft zwischen den freiheitlichen Wählern, die eine populistische Partei erleben, wir erleben das Buch so wie es hier steht: aussen Strache auf Hochglanz, schaut fesch aus charismatischer Mann, wahrscheinlich ein politisches Jahrhunderttalent. Es fällt Herrn Scharsach schwer, das zu zugeben, aber wer dieses Sommergespräch gesehen hat, da wird ihm eine Lüge nach der anderen von einem wirklich gut vorbereiteten Journalisten an den Kopf geschmissen, das sei abgeprallt, wie an Teflon und nach diesem Gespräch, wo man sich gedacht hat, der ist also als Lügner abgestempelt, nach diesem Gespräch haben die Leute noch gezweifelt, wer hat jetzt eigentlich gewonnen, hat er gut ausgeschaut - hat er schlecht ausgeschaut? Er kennt keinen Politiker - auch Jörg Haider wäre, wenn man ihn so wie der Armin Wolf der Lüge überführt, hätte vor laufender Kamera, nicht so gut ausgeschaut, deshalb haltet Herr Scharsach Strache für enorm gefährlich. Die Gefahr liegt nicht in der Zahl der Neonazis, die Gefahr liegt wo anders. Diese Neonaziszene ist nicht grösser geworden, aber diese Neonaziszene ist durch das Internet, wo man sich gegenseitig mit Postings raufschaukelt wesentlich extremer, wesentlich gewaltbereiter geworden. Das hätte man früher auch in Neonazizeitschriften nie gelesen, dass sich zwei über das Abschlachten von Juden unterhalte haben, wie das heute auf Neonaziseiten passiert. Der eine postet wie er den Juden umbringen will, und der andere sagt er verbrennt ihn dann in seinem Heizkeller und ähnliche Dinge und das geht so ganz locker vom Hocker, auf dieser Seite da wird so hin und her gepostet. Also diese Qualität der Menschenverachtung diese Qualität der Gewaltbereitschaft, das hat es wirklich vor ein paar Jahren überhaupt noch nicht gegeben. Das ist nicht eine Folge von Strache, sondern das ist eine Folge des Internet, wo man durch das hin und herposten sich gegenseitig motiviert, wo sich dann solche Diskussionen aufschaukeln. Aber das bedeutet, dass Politiker wie Strache, heute noch wesentlich gefährlicher sind als seinerzeit etwa Jörg Haider. Also vor 20 Jahren war das Internet noch nicht so publik, also Jörg Haider hat vom Internet noch nicht profitiert. Diese Radikalisierung, wie wir sie heute im Internet erleben, die wäre uns damals gar nicht vorstellbar gewesen. Doch hören Sie selber, wie sich darüber eine Diskussion entwickelt.

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