Interview mit meiner Schwester der Komponistin Johanna Doderer Teil 3

Im letzten Beitrag spricht Johanna über die Oper: Der leuchtende Fluss. Sie erzählt mir wie man den Pimas, das ist ein Indianervolk in Arizona, das Wasser abgedreht haben. Sie hätten zuvor ein eigenes Bewässerungssystem gehabt. Doch jetzt können sie keine eigenen Felder etc. mehr bewirtschaften und seien völlig abhängig von den staatlichen Zuschüssen. So wurden sie auch in eigens dafür vorgesehenen Reservaten umgesiedelt, wo sie nun ihr Leben "dahinfristen". Johanna sei damals nach Amerika geflogen, um in Tucson, Flagstaff und Phoenix Vortäge über diese Oper abzuhalten. Sie wunderte sich, dass es auf diesen Musik Universitäten immer noch keine Pimas gäbe. diese Bemerkung traf das Publikum völlig unerwartet, keiner niemand reagierte darauf. Es gab nur ein grosses Wundern und ein "ja stimmt eigentlich". Johanna wollte ja wissen, was haben die Pimas für eine eigene Musik, was wäre ihre eigene Kultur etc. Das habe sie dann alles erst später über you tube herausbekommen. Sie resonniert: ja sie war auf der einen Seite in Amerika, dann im nahen Osten auf der anderen Seite. Wobei sie in den letzten Jahren mehr in Syrien war um dort Konzerte abzuhalten. zeitgenössische, österreichische Komponistin (*18. September 1969) Inspiration und Ausgleich Für Johanna Doderer ist alles Musik. Inspiration begegnet ihr überall. Romane ihres Großonkels Heimito von Doderer – wie beispielsweise „Die Merowinger", der Vorlage zum „Wutmarsch“ ist – sind dabei ebenso Inspirationsquelle wie der Anblick der Berge. Beim Klettern findet sie Ausgleich zu ihrem kreativen Schaffen. „Klettern ist wie komponieren. Ich finde meinen Rhythmus und mein Atem ist die Musik “, sagt Johanna Doderer. Ausbildung Die gebürtige Österreicherin Johanna Doderer entdeckt ihr Talent, kreativ mit Musik umzugehen bereits, in ihrer Kindheit. Frühe Improvisationen lassen Gerold Amann auf sie aufmerksam werden. Er ist ihr wichtigster Mentor und Förderer. 1993 beginnt sie ihr Kompositionsstudium bei Beat Furrer in Graz. Ab 1995 folgen Studien bei Erich Urbanner und Klaus-Peter Sattler (Film- und Medienkomposition) in Wien. Seit damals hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Wien. Stil Ihr Stil ist umstritten. Diskussionen, was zeitgenössische Musik darf oder nicht, führt die Künstlerin oft. Unverblümt tonale Bezüge prägen ihre Werke. Bewusst gestaltet sie ihre Stücke strahlender als viele andere Kompositionen, die seit 1945 entstanden sind. „Es ist die Bereitschaft, innere Räume zu kultivieren, die Neues entstehen lässt“, sagt Johanna Doderer. Diese inneren Freiräume sind es, die es ihr ermöglichen, mit Offenheit in alle Richtungen an neue Kompositionen heran zu gehen. National und international erfreuen sich ihre Kompositionen großer Beliebtheit. Patricia Kopatchinskaja, Édua Zádory, Marlis Petersen oder Ildiko Raimondi gehören zu dem stetig wachsenden Kreis an Künstlern, die Johanna Doderers Sprache verstehen und lieben.

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