Martin Kainz spricht über sein neues Buch: Red Bull Ghana – Eine Akademie auf verlorenem Boden Teil 3

Buchpräsentation (Vortrag): Red Bull Ghana – Eine Akademie auf verlorenem Boden Mit Werner Zips (Einleitung) und Martin Kainz (Autor) Ort und Zeit: Montag, 20. Oktober 2014 um 19 Uhr im Afro-Asiatischen Institut (AAI), Großer Saal, Türkenstraße 3, 1090 Wien Martin Kainz spricht, angelehnt an sein Buch Red Bull Ghana – Eine Akademie auf verlorenem Boden, über die Ziele Red Bulls mit der Fußballakademie, die Strukturen innerhalb und außerhalb derselben, Inputs und Outputs, sowie über die Einbettung in das lokale Umfeld, unterschiedliche Interessen und daraus entstehende Konfliktebenen. Red Bull hat die Akademie in Ghana im Sommer 2013 schließen lassen. Sie wird aber von einem neuen Eigentümer in Kooperation mit dem österreichischen Konzern weitergeführt. Letztlich stellt sich hier auch die Frage, inwiefern und unter welchen Bedingungen derartige transkulturelle, gewinnorientierte Konstrukte für beide Seiten, für die Eigentümer als auch für die lokale Bevölkerung, erfolgreich sein können. Im letzten Beitrag sprach Herr Kainz über folgendes: "Red Bull" kam einfach drauf, durch die ersten Kontakte mit den Spielerermittlern, dass man ein bisschen "blau Äugig" war und dass sie nicht diese Spieler finden, die sie eigentlich haben wollen, deshalb hat man das Scouting komplett umgeändert und auf Ghana reduziert. Die Policy war, dass man die Spieler möglichst jung haben wollte. D.h. mit 10 bis 11 Jahren um sie dann bei Volljährigkeit weiter zu geben. Möglichst jung deswegen, weil man sich dachte, dass man so den Spielern noch mehr "mitgeben" kann. Aber von der Trainer- und Management Ebene wurde einfach oft gehört (die klassischen Vorurteile), dass die Spieler mehr Disziplin brauchen, dass sie mehr ein "Reprogramming" brauchen. D.h. man muss sie "ein bisschen" von ihren Wurzeln entfernen, sodass sie "kompatibel" für Europa sind. Und das Beste für Herrn Kainz sei, das sei ein sehr prägnantes Beispiel: Eine Leitungsperson hat erzählt, dass sie einmal in die Akademie Rabiu Afolabi eingeladen waren, einige kennen ihn, Rabiu Afolabi ist ein Nigerianer, der 2009 bis 2010 auch bei Salzburg gespielt hat, er ist mit 20 Jahren nach Europa gekommen. Und man hat bei Red Bull Ghana immer mit role models mit Testimonials gearbeitet. Man hat immer wieder erfolgreiche Spieler eingeladen, die den Kids in der Akademie erzählen können: "es ist möglich! ihr könnt es schaffen nach Europa!!" Der Rabiu Afolabi hat aber eine Bedingung den Kindern mitgegeben, damit sie es schaffen können: Er meinte: "in dem Moment" das war bei einem Vortrag "in dem Moment, wo ihr aus dem Flieger in Europa aussteigt, müsst ihr vergessen, dass ihr Afrikaner seid, dann werdet ihr es schaffen!" Und dieses Statement gefiel dieser Leitungsperson so unglaublich gut, weil dieser meinte, dass er "Red Bull" auch in diese Richtung "entwickeln" will, dass man den Kids einfach so schnell wie möglich Werte mitgibt, die nicht die eigenen sind, sondern - europäische! Doch hören Sie wie es im Vortrag weiter geht.

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