in Braunau steht ein Haus zuviel Teil 2

Im letzten Beitrag brachte Andreas Meislinger folgende Kritik zum Ausdruck: er ist der Meinung, dass Braunau von aussen zuwenig Hilfe erhalten hat, was den Umgang mit dem Geburtshaus von Hitler anbelangt. Deshalb haben sie sich ja auch getroffen, um darüber zu diskutieren. Hubert Sickinger sagt dazu: wenn man irgendwie über das Thema Nationalsozialismus berichtet hat, da wäre die Braunaugeschichte stets willkommen gewesen. In den 70iger Jahren sei es ein paar mal der Fall gewesen, dass ein deutsches Kamerateam Statisten vor das Haus hingestellt hat, es sollten Neonazis sein, die da angeblich demonstrierten, das wurde dann abgefilmt und dann sind sie wieder weggefahren und das war dann eine Reportage aus Braunau. Das hätte aber mit der Realität nichts zu tun gehabt, dafür gab es aber Zeitungsmeldungen, wenn irgendwas in der Gegend gewesen sei, sei immer sofort der Reflex Braunau gekommen. Bzw. sei Braunau oft zur Untermauerung herangezogen worden oder als Anspielung herangezogen worden, von Sachen, die mit Braunau überhaupt nichts zu tun hatten. Das hätte in Österreich stark aufgehört seit den Zeitgeschichte Tagungen. Der Moderator Herr Meislinger sagt, dass sie dann später über die aktuelle Medienberichterstattung reden werden, und da geht es genau darum. Bzw. meint Herr Sickinger dass es da um die Braunauer Vergangenheitsbewältigung gehe, wenn man so will. Ein Zuhörer meint, dass ein Kurier Kollumnist der sich auf Zeitgeschichte spezialisiert hat, hätte geschrieben, dass das Haus unter Denkmalschutz steht. Er vermute, dass er das mit dem Ensemble-Schutz verwechselt habe. Dieser Journalist, der das geschrieben hat ist jedoch ebenso anwesend und sagt dass das Ensemble... Der Zuhörer meint jedoch, dass man zwischen dem Ensemble-Schutz und dem Denkmalschutz unterscheiden müsse: Der Denkmalschutz wäre, dass das Haus zu erhalten ist aus denkmalschutzwürdigen Gründen und der Ensemble-Schutz wäre, wenn das Stadtbild gestört wäre, wenn man dann was anderes dort hinstellt, was da nicht hineinpassen würde. Das eine schützt das Haus und das andere schützt das Stadtbild, da gehe es um die Ästhetik. Der Unterschied sei, dass man beim Ensemble-Schutz intern umbauen darf, wenn es aber unter Denkmalschutz steht, darf man gar nichts verändern, sagt Herr Sickinger. Doch was nun genau zutreffen würde, wurde nicht beantwortet. Der Moderator meint, man bräuchte nun die Geschichte des Hauses und die wichtigsten Fakten und das bringt ihn zu folgender Frage: Wieso hat man bis jetzt in Österreich auch in Deutschland im angesehenen Bayern, Braunau als Erinnerungsort verglichen mit Mauthausen und Ebensee und vielen anderen Orten und Dachau, so wenig ernst genommen? Er weiss wovon er redet, weil überall wo er anfragt heisst es: "Ah Braunau" das hat immer so ein bisschen den Touch "halt irgendwie und so" im Gegensatz zu Dachau, da würde niemand auf die Idee kommen, das so runterzuspielen, weil Dachau ist als Erinnerungsort etwas ganz Zentrales. Die Historikerin Maria Mesner sagt: warum das so sei sei nicht besonders bemerkenswert, sie meint an was soll man sich denn in Braunau erinnern? Genau das jemand dort geboren wurde. Es sei ein Unterschied, wo Verbrechen stattgefunden haben, deshalb findet sie es auch so schwierig mit dem Haus umzugehen, was will man denn damit machen? Woran soll man sich denn dort erinnern? An die Geburt von jemanden, wie in der Parallele zu Mozarts Geburtshaus? Wie soll man sich das vorstellen? Sie findet das schwierig und das andere dieser Vorwurf dass Braunau von aussen nicht geholfen worden sei.... Sie ist der Meinung dass Braunau im Zusammenhang mit dem Haus einiges ganz gut gemacht hätte. Sie fand gut dass es als Stadtbücherei benutzt wurde, bzw. dass es von der Lebenshilfe gemietet wurde. Sie findet dass die Stadt Braunau kommunikativ einiges nicht besonders gut gemacht hat, vielleicht aus Angst, vielleicht aus Unsicherheit und daher aus ihrer Perspektive zu wenig offensiv kommuniziert hat und daher auch immer wieder das Einfallstor geöffnet hat für all diese seltsamen Vorwürfe, das sei eine Nazi Gegend und alles sei dort braun usw. Sie findet die Kommunikation sei lange Zeit nicht sehr geglückt und dadurch sei Braunau in dieses Eck geraten. Doch hören Sie selbst, wie sich die Diskussion weiterentwickelt hat. 27. Jan. 2013 — "IN BRAUNAU STEHT EIN HAUS ZU VIEL" Teil 1: Andreas Maislinger (Moderation) Harry Buchmayr (NR Abg.) Maria Mesner (Historikerin) Martina Schmidt (Deuticke Verlag) & Hubert Sickinger (Politologe). Republikanischer Club vom 22.1.2013

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