Vortrag des Ägyptologen Jan Assmann über den Begriff: Volk, Demos und seine religiösen Wurzeln Teil 2

Im letzten Beitrag sprach Jan Assmann von dem neuen Bund zwischen Jachwe und seinem Volk. Diesen Bund schliesst Gott nicht mit dem König, sondern direkt mit dem Volk. Die Loyalitätsbestimmungen gelten nun nicht mehr zwischen dem König, der die Götter gegenüber dem Volk repräsentiert, sondern direkt zwischen Volk und Gott. Die Stelle des Königs als Vermittelnder und repräsentierende Instanz entfällt in dieser neuartigen Konzeption. Durch diese Umbuchung der König - Gott Beziehung und der König - Volk Beziehung auf die Gott Volk Beziehung wird aus der assyrischen Staatsideologie die israelitische Bundestheologie. Der Bundesgedanke macht das Königtum überflüssig. Das Volk tritt an die Stelle des Königs und darin liegt das demokratische Element dieser neuen Idee. Dass Gott seinen Bund unmittelbar mit dem ganzen Volk schliesst und nicht vermittelt durch Repräsentanten ein König, ein Priestertum, eine Kirche, oder sonst eine Institution, der Repräsentation, das fundiert einen neuen besonderen emphatischen Volksbegriff. Das Volk agiert als souveräner Bundespartner, nicht Mose, nicht die 70 Ältesten, nicht Aron und die Leviten. Diese Gottesunmittelbarkeit des Volkes gibt dem biblischen Volksbegriff seine demokratische Stosskraft. Doch hören Sie, wie Jan Assmann diese Theorie weiter verfolgt.

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